Handwerk

Im Handwerkunterricht wird überwiegend mit Holz, gelegentlich mit Ton oder Stein gearbeitet.

Ab der 5. Klasse haben alle Mädchen und Jungen dieses Fach. Sitzen die Kinder anfangs in der großen Runde, um erste handwerkliche Regeln im Umgang mit dem Handschnitzmesser zu erfahren und das Material Holz kennen zu lernen, so streben sie doch bald an die Hobelbank und wollen mit der Raspel arbeiten. Zunächst gilt es, die Urfom des Eies systematisch zu erarbeiten, dann entstehen einfache Gebrauchsgegenstände. Aus der Funktion des Werkstücks leitet sich dessen ganz spezifische Form und ästhetische Gestalt ab. Dabei kommt es auf eine bestimmte, nicht umkehrbare Arbeitsabfolge an: von der groben Formgebung zum Raspeln, Feilen, Grob- und Feinschleifen bis zu Endbehandlung.

In der 6. Klasse steht das Gestalten freier Formen im Mitteilpunkt. Aus einem Rundholz wird innen eine Höhlung und außen die Wölbung herausgearbeitet, und es entsteht eine "Wohnhöhle". Danach kann aus einem Klotz ein Häuschen oder eine Burg herausgearbeitet werden. Eine andere Arbeit kann ein Vogelhäuschen sein.

Die Verwandlung von Chaos in Ordnung, von starker Muskelkraft in sparsamste Bewegungen, verbunden mit intensiver Wahrnehmung dessen, was die Hände tun, das wird in der 7. Klasse am "Schwerpunktthema" Schale geübt. Kleinere Aufgaben sind ein Salatbesteck, Postkartenständer, Bleistiftbecher, Vesperbretter....

Ein besonderes Werkstück in der 8. Klasse ist der Sitzhocker. Ein funtkionstüchtiges Werkstück gilt es zu fertigen. Nur durch ein konsequentes, einwandfreies schreinerisches Arbeiten kann letztlich ein stabiler Hocker entstehen. Maßstab, Winkel und Richtscheit sind objektive Kontrolleure.

In der 9. und 10. Klasse werden in der Regel das Schreinern in 6-wöchigen Epochen unterrichtet. Es werden jeweils weitere Grundbegriffe und Fertigkeiten erlernt. Dazu zählen hauptsächlich das Herstellen von Holzverbindungen und eine exakte maßhaltige Arbeitsweise an kleineren Möbelstücken.

Ab dem zweiten Halbjahr der 11. Klasse gliedert sich die Klasse in Gruppen, je nachdem, welcher Schulabschluss angestrebt wird. Für die Fachhochschulreife wird u.a. das Schreinern angeboten. Der fachpraktische Teil sieht eine Jahresarbeit vor z.B. den Bau eines Möbels. Hier gilt es, sich selbst einzuschätzen, "was kann ich leisten?" Dabei muss nach bestimmten Kriterien der Prüfungsordnung und mit einer Zeitvorgabe gearbeitet werden, vom Planen und Entwerfen bis zur fertigen Ausführung.