Saalbau Waldorfschule Nürtingen

Leitbild der Rudolf Steiner Schule Nürtingen

Die Trägerschaft

Die Nürtinger Waldorfschule wurde 1976 auf dem Lerchenberg gegründet, wobei die Freie Georgenschule in Reutlingen über vier Jahre hinweg Nürtinger Klassen beheimatete und die Schulgründung intensiv unterstützte.

Der gemeinnützige Verein „Rudolf Steiner Schule Nürtingen e.V.“ ist Rechts-. und Wirtschaftsträger der Schule und des Kindergartens. Durch ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Engagement tragen Eltern, Lehrer, Erzieher und alle anderen Mitarbeiter diese selbstverwaltete Einrichtung. Die hierfür geschaffenen Gremien und Wege der Entscheidungsfindung sowie die daraus hervorgehenden Beschlüsse sind für alle Beteiligten verbindlich. Grundprinzip ist die Toleranz gegenüber dem einzelnen, die aber von jedem als unabdingbare Konsequenz die Verantwortung und Rechenschaft gegenüber der Gemeinschaft oder deren Vertretern fordert.

Ziel der gemeinsamen Trägerschaft ist es, ein gemeinsames Umfeld zu schaffen, das den notwendigen pädagogischen Freiraum und das Klima entstehen lässt, in dem sich die Persönlichkeit des Kindes entfalten kann und soziales Lernen möglich ist.

Unser Anliegen

In Kindergarten und Schule ist es unser Anliegen, einen Lebensraum zu schaffen, in dem sich die Kinder und Jugendlichen körperlich, seelisch und geistig in vielfältiger Weise entwickeln können, insbesondere die in ihnen keimhaft veranlagten Fähigkeiten und Impulse.

Hierzu ist eine Atmosphäre zu schaffen, die altersgemäße Entwicklungsfreiräume bietet.

Neue Sozialisationsformen, gesellschaftliche, technische und kulturelle Veränderungen im allgemeinen wirken in die Entwicklungen des jungen Menschen hinein. Wir sehen darin pädagogische Herausforderungen, denen wir in Offenheit begegnen wollen. Hierzu gilt es, durch kontinuierliche Arbeit an unseren Grundlagen eigene Antworten zu finden.

Die Erziehung von weltoffenen Menschen ist uns dabei eine wesentliche Zielsetzung. Wir wollen Menschen heranbilden, die in Freiheit und aus eigenen Impulsen heraus den Herausforderungen unserer Zeit begegnen.

Hierzu ist es notwendig, jeden heranwachsenden jungen Menschen als Individualität zu erkennen und zu respektieren, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, Begabung und Religion.

Die Grundlagen der pädagogischen Arbeit

Die geistige Grundlage unserer Arbeit ist die Anthroposophie. Unsere pädagogischen Konzepte und Methoden leiten sich aus den von Rudolf Steiner erarbeiteten Erkenntnissen über die Entwicklung des Menschen ab und ergänzen so die allgemeinen pädagogischen Grundlagen.

Deren Erforschung ist ein wesentlicher, lebendiger Prozess, der sowohl von jedem einzelnen als auch von uns gemeinsam in der pädagogischen Konferenz zu leisten ist.

Dabei leben und wirken wir stets in einem Spannungsverhältnis zwischen Ideal und Realität. Das lebendige Wechselspiel zwischen beiden sehen wir als eine Chance, uns als lernende Gemeinschaft weiter zu entwickeln.

Dies erfordert die Offenheit aller Beteiligten und die Bereitschaft zu einem Lernprozess auf breiter Ebene. Dabei soll der einzelne neben seinen Aufgaben an der Schule auch am Leben unserer Gesellschaft teilnehmen können.

Ein ganzheitlicher Erziehungsauftrag verlangt nach kollegialem Austausch und Engagement in der Selbstverwaltung von Kindergarten und Schule, wobei der Anteil des einzelnen, sei es Eltern oder Mitarbeiter, sich aus seinen Fähigkeiten und Kräften ergibt.

Umsetzung

Wir bieten ein ganzheitliches Bildungskonzept vom Kindergarten bis zur 12. Klasse. Jahrgangsklassen erlauben ein altersgerechtes Unterrichten und fördern soziale Prozesse und Gemeinschaftsbildung. Der Schüler ist Teil einer Schulgemeinschaft, die durch gemeinsame  Veranstaltungen gepflegt und gefördert wird.

Die Eltern werden in das pädagogische Geschehen mit einbezogen, da nur durch einen Grundkonsens in Erziehungszielen und –praktiken das gemeinsame pädagogische Handeln fruchtbar werden kann. Die persönliche Begegnung zwischen Kindergartenkind und Erziehern, zwischen Schüler und Lehrern ist für unseren pädagogischen Ansatz von zentraler Bedeutung. Sie wird von den Eltern durch eine vertrauensvolle Haltung zu Kindergarten und Schule gefördert.

Elternabende und Klassenaktivitäten bieten die Gelegenheit, Waldorfpädagogik zu erleben, und stellen die Aufgabe, sich damit gedanklich auseinander zu setzen. Im Eltern-Lehrer-Erzieher-Gespräch steht das individuelle Kind und sein Entwicklungsweg im Mittelpunkt; hier kann auch unsere Schulärztin beratend hinzugezogen werden. Monatsfeiern, Vorträge und weitere Veranstaltungen binden alle am Kindergarten-  und Schulgeschehen beteiligten zu einer Gemeinschaft zusammen und fordern sie zu einer aktiven Teilnahme  auf.

Durch ein breites Unterrichtsangebot, abgestimmt auf die jeweilige Altersstufe, werden die Kinder und Jugendlichen auf vielen verschiedenen Ebenen ganzheitlich angesprochen.

Das einzelne Unterrichtsfach erfährt durch diese Vielfalt eine Ergänzung und Steigerung. Der praktisch-künstlerisch tätige Mensch wird in anderer Weise theoretisch-gedanklich arbeiten. Daher ist es uns ein Anliegen, die praktisch-künstlerischen Fächer in Schulabschlüsse mit einzubeziehen.

Spezielle Methoden und Unterrichtsstrukturen, wie z.B. Epochenunterricht, künstlerischer Unterrichtsaufbau und Praktika, unterstützen dies. Klassenspiele in verschiedenen Altersstufen und Darbietungen in Monatsfeiern geben der Individualität Sicherheit und damit Offenheit im sozialen Umgang.